Juhui - wir haben es doch noch in diesem Jahr geschafft! Dank eines recht stabilen Hochs laufen wir vom 12. - 21. September 2019 unsere Tour de Suisse vom westlichsten zum östlichsten Punkt der Schweiz zu Ende. Zehn Tage am Stück sind wir unterwegs ganz ohne Ruhetag. Das Wetter ist tatsächlich meist sonnig und warm.
64. Tag Maloja - Chiareggio: Unsicher, ob wir nach den starken Schneefällen vom Wochenende überhaupt den ersten Pass überqueren können, ziehen wir dennoch los über den Passo del Muretto hinunter nach Chiareggio. Der Schnee ist aber praktisch verschwunden.
65. Tag Chiareggio - Chiesa in Valmalenco: Um meine Pfoten zu schonen, wählt Paul eine andere Strecke als den usprünglich geplanten Passo Ventina (alles Geröll und Blöcke) und wir laufen via Alpe Ventina, Alpe Pirola, Alpe Zocche und Alpe Pirolina talabwärts. Kurz nach der letzten Alp hat Paul genug vom ständigen Auf und Ab und wir steigen sehr steil hinunter ins Tal, wo wir dem Talweg bis Chiesa folgen.
66. Tag Chiesa in Valmalenco - Alpe Prabello: Über Caspoggio, Alpe Zocca und Alpe Acquanera steigen wir hinauf zur wunderschönen Alpe Prabello, wo wir im Rifugio Cristina gemütlich übernachten.
67. Tag Alpe Prabello - Cavaglia: Dieser Tag ist zwar recht lange, aber dennoch ein Highlight unserer ganzen Tour de Suisse. Bei strahlend schönem Wetter laufen wir über vier Pässe (Passo di Campagneda, Pass da Cancian, Pass d'Ur und Pass da Canfinal) hinunter nach Cavaglia im Puschlav. Der Route ist ausgeprochen abwechslungsreich und - obwohl es Sonntag ist - sind wir praktisch alleine unterwegs.
68. Tag Cavaglia - Camp: Nach dem langen Marsch vom Vortag laufen wir - quasi als Ruhetagersatz - auf dem kürzestens Weg nach Camp im Val da Camp. Leider geht an diesem Tag auch die Hochjagd im Kanton Graubünden wieder los, so dass es überall in den Wäldern knallt. Die armen Tiere!
69. Tag Camp - Trepalle: Erneut folgt eine relativ lange Etappe. Es geht über den Pass da Val Viola hinein ins gleichnamige Tal, welches wir aber schon bald wieder über den Passo della Vallacia verlassen. Das La Vallacia genannte Tal, welches uns nach Trepalle führt, zieht sich unendlich hin. Ausserdem wimmelt es von Murmeltieren, so dass ich dauernd unter Strom stehe. Irgendwann nimmt mich Paul dann einfach an die Leine - bäh!
70. Tag Trepalle - Ofenpass: Eigentlich war ja ein Ruhetag angedacht, aber das Wetter ist einfach immer noch zu schön, so dass wir nicht einfach im Hotel herumlungern möchten. Die Etappe ist eigentlich nur als lange Verbindung hinüber ins Val Müstair vorgesehen, zeigt sich dann aber als eine der schönsten überhaupt. Es geht erst über den Passo di Val Trela und die Bocchetta Valle Lunga hinüber ins Valle di Fraéle, weiter am Lago di San Giacomo di Fraéle entlang und über den Passo di Val Mora hinein ins gleichnamige Tal. Dieses ist nun wirklich atemberaubend schön. Leider sind überhaupt keine Wanderer unterwegs hier, dafür massenhaft Biker, so dass wir ständig zur Seite gehen müssen. Kurz vor dem Ofenpass besteigen wir noch den Jalet, als wenn die Strecke nicht schon genug lange gewesen wäre.
71. Tag Ofenpass - Lü: Heute machen wir wieder eine recht kurze Etappe, damit wir dann noch die letzten beiden Tage in Angriff nehmen mögen. Es geht vom Ofenpass hinauf zur Fuorcla Funtana da S-charl. Ab da spazieren wir einige Zeit weglos durch die Gegend, besteigen unterwegs den Minschuns und treffen dann bei ca. 2040 m wieder auf den Weg, der uns nach Lü hinunter führt.
72. Tag Lü - Sielva: Wir besteigen an diesem Tag den Piz Terza. Bald schon treffen wir unterwegs auf Kerstin (einen Gruss nach Weil am Rhein), so dass es diesmal einen recht unterhaltsamen Aufstieg wird. Die Rundumsicht auf dem Gipfel ist dank des anhaltend schönen Wetters und der trockenen Luft sensationell. Abwechslungsreich steigen wir über die Alp Terza hinunter nach Sielva.
73. und letzter Tag Sielva - Müstair: Wir steigen hoch über Plaun Radond zur La Scharta. Ab da ist es nur noch ein kurzer Aufstieg zum Piz Chavalatsch, wo wir endlich den östlichsten Grenzstein der Schweiz erreichen. Es hat zwar etwas Hochnebel, aber darüber ist die Fernsicht immer noch sensationell, so dass wir weit in die Ostalpen hinein schauen können. Wir folgen ab dem Gipfel dem Weg (respektive Biker-Trail) bis zur Rifairscharte und steigen dann via Rifairalm sehr steil hinunter nach Müstair. Erschöpft aber zufrieden nehmen wir den Bus nach Hause.