Pizzo Erra

Die Wanderung am letzten Freitag hat uns so gut gefallen, dass wir uns am 18. Oktober 2021 gleich nochmals in die Leventina aufmachen. Diesmal starten wir bei Cascine oberhalb Sobrio. Wir laufen hinauf zur Bassa dei Cantói, wo wir für den Rest des Tages in die Sonne kommen. Überhaupt ist es wieder ein herrlicher Tag: wolkenlos, klare Fernsicht und recht warm. Nur gelegentlich bläst ein etwas frischer Wind von Nordern her. Aber der Bassa ist es nicht mehr weit – aber sehr schön – bis hinauf zum Matro, dessen Gipfel leider arg verbaut ist. Wir machen keine Pause sondern laufen weiter dem Höhenzug folgend in Richtung Nordwesten. Es findet sich immer ein Weglein zwischen dem Wachholdergestrüpp, so dass wir zügig vorwärtskommen. Wir übersteigen den Cogn und die Pianca Bella und laufen am steinernen Kreuz bei Punkt 2132 vorbei. Den Pizzo Pianché umgehen wir in der Westflanke, übersteigen den Passo dei Laghetti (keine Laghetti weit und breit!) und gewinnen so die wenig steile Flanke des Pizzo Erra, die wir teils auf kaum sichtbarem Weg, teils weglos besteigen. Ganz zuoberst muss Paul dann doch mal die Hände zu Hilfe nehmen. Den Gipfel geniessen wir ausgiebig und allein. Überhaupt treffen wir trotz schönstem Wetter den ganzen Tag über kein Bein an. Beim Abstieg zum Rifugio Fiell findet sich ebenfalls ein deutlicher Weg. Nun erreichen wir eine wohl erst gerade ausgebesserte Fahrstrasse, der wir wenig spannend folgen. Am einzigen Stein, der aus der Oberfläche ragt, vertritt Paul sich dummerweise den Fuss, kann dann aber nach einer kurzen Pause und ein paar Arnikachügeli doch noch weiterlaufen. Zurück geht es - parallel zum begangenen Höhenzug, einfach ein paar Hundert Höhenmeter weiter unten – mit wenig Auf und Ab und auf meist gutem Weg. Inzwischen ist es richtig T-Shirt Wetter! Der ganze Tag ist wieder sensationell - abgesehen vom übertretenen Fuss! Die beiden Wanderungen in der Leventina versöhnen uns etwas mit der sonst doch etwas durchzogenen Wandersaison 2021. Hoffentlich gibt es noch ein paar sonnige Touren, bevor der Winter auch auf der Alpensüdseite endgültig Einzug hält.