Salmone

Den Salmone haben wir ja im Februar 2020 schon mal bestiegen. Aber er bietet sich halt einfach an, wenn auch im Süden Schnee liegt in höheren Lagen. Am 30. Januar 2023 starten wir eine erneute Besteigung dieses schönen Aussichtsberges bei Cresmino. Kaum los gelaufen, scheint uns schon die Sonne ins Gesicht, erst zwar noch durch ein paar dünne Schleierwolken, die sich aber bald schon verziehen, so dass wir heute einen sehr sonnigen Tag erleben dürfen. Und warm ist es grad auch noch! Allerdings nur in den windschattigen Lagen, denn es geht ein zunehmender Nordföhn im Tessin. Aber das Onsernonetal ist gut davor geschützt. Wir laufen via Roncoi zu den für Zweibeiner allzu niedrigen Naturtunnels bei Costa del Minghiei und weiter zum Punk 625, wo wir den offiziellen Wanderweg verlassen. Auf gutem Weg steigen wir an diversen Rustici-Siedlungen vorbei nach Scalavegna hoch, und stossen dort wieder auf einen Wanderweg. Der führt uns nun über Corte di Invii, Testa und Testin zur Forcla, unterhalb des Salmone-Gipfels gelegen. Wir steigen – wie schon 2020 – wieder direkt zum Gipfel auf. Diesmal ist doch meist eine schwach sichtbare Wegspur auszumachen, die wohl nicht nur vom Wild frequentiert wird, denn wir folgen einer ganzen Serie von Steinmannli und erreichen so ohne navigatorische Schwierigkeiten den Gipfel. Ups, also Sorry! Steinmannli darf man die Dinger heutzutage ja nicht mehr nennen, weil das ist ja nicht gendergerecht. Und dann wird meine Website gar noch boykottiert, so dass ich am Ende gar keine Leserschaft mehr habe, was mich natürlich ganz fürchterlich betrüben täte… Also Steinpersonen, das wäre wohl richtig und allen genehm. Ausser natürlich so ein paar ewig Gestrigen wie Paul.... Aber allen Leuten recht getan etc. etc… Hmm, ich schweife ab… Schnee liegt im Aufstieg praktisch keiner, es scheint sogar noch weniger zu haben als vor drei Jahren. Im Windschatten machen wir einen längeren Rast und geniessen Sonne und Aussicht. Der Abstieg führt uns nun mehr oder weniger in Richtung Norden. Hier liegt natürlich Schnee, aber viele andere Wanderer haben ein schönes Weglein gespurt, so dass wir mühelos voran kommen. Der Schnee ist auch so trittig, dass Paul noch nicht einmal in Versuchung kommt, seine Eisen aus dem Rucksack zu kramen. Kurz nach dem Punkt 1426 verlassen wir den Weg und bleiben weglos auf dem Rücken, der das Onsernone- vom Maggiatal trennt. Wir kommen gut voran, denn hier im Buchenwald gibt es fast kein Unterholz. Gelegentlich muss sich Paul etwas unter und zwischen Ästen durch kämpfen, für mich gibt es hier aber keine Probleme. Der Schnee liegt schon bald hinter uns und wir peilen die Ruinen von Garina an, die wir auch punktgenau finden. Vom Passo della Garina steigen wir nun auf interessantem Weg hinunter und zurück nach Auressio, wo wir wenige Minuten vor Sonnenuntergang eintreffen. Eine sehr schöne, sonnig und für Ende Januar recht warme Winterwanderung. Trotz herrlichstem Wanderwetter begegnet uns heute kein Bein unterwegs! Also mal abgesehen von diversen Wildtieren, die wir im Wald getroffen haben...

Montag, 30. Januar 2023