Les Evouettes - Morgins

Endlich hat sich der Schnee auch in der Südwestschweiz etwas zurückgezogen. Viel hat es ja gegeben im letzten Winter und oberhalb von ca. 2400 m liegt auch noch eine ganze Menge. Dennoch können wir vom 25. – 27. Juni 2018 endlich unsere grosse Etappenwanderung durch die ganze Schweiz fortsetzen. Vom Rhonedelta geht es mehr oder weniger der französischen Grenze entlang nach Morgins.

23. Tag: Los geht es da, wo wir letztes Jahr aufgehört haben, nämlich am Bahnhof Les Evouettes im Unterwallis. Wir steigen gemächlich auf dem recht gemütlichen Wanderweg über Chalavornaire und La Dérotchia hoch in Richtung Croix de la Lé. Etwa beim Punkt 1679 verlassen wir den Weg und stapfen weglos durch schönste Blumenwiesen steil hoch zum Punkt 1913. Hier findet sich eine Wegspur, die uns unproblematisch zum Grammont hoch leitet. Bis hierher sind wir alleine unterwegs, aber der bekannte Aussichtsberg zieht natürlich auch andere Leute an, so dass wir auf dem Gipfel etliche Wanderer treffen. Leider ziehen inzwischen immer wieder Hochnebelfetzen durch den sonst makellosen Himmel, so dass wir die tolle Aussicht immer nur häppchenweise geniessen können. Hinunter geht es dann über den Col des Crosses zum Punkt 1810, wo wir noch den Weg zum Alamont einschlagen und diesen auch gleich in Richtung Osten übersteigen. Es hat hier nämlich ein wunderschönes Weglein, welches uns steil aber unschwierig hinunter zum Lac de Taney führt.

24. Tag: Heute geht es bereits um 6 Uhr los. Wir wandern teilweise auf der Fahrstrasse, teilweise auf dem Wanderweg ostwärts bis En Loz, wo wir schliesslich nach Süden schwenken und über Chaux du Milieu zu dem unbenannten Pass bei Punkt 2250 hochsteigen. Auf diesem Abschnitt liegt noch ziemlich Schnee und der letzte Teil vor dem Pass ist sehr steil. Es hat dort zum Glück bereits Spuren und diesmal hat Paul auch seine Eisen dabei, sonst hätten wir hier wohl umkehren müssen. Für mich mit meinen eingebauten Steigeisen und Vier-Pfoten-Antrieb ist das natürlich mal wieder überhaupt kein Problem. Danach erklimmen wir noch Les Cornettes de Bise – ein herrlicher Aussichtsberg, der entsprechend Volk anzieht. Obwohl noch recht früh am Morgen und unter der Woche, sind doch einige Leute dort. Aber die Aussicht ist so grossartig – und bei diesem makellosen Himmel natürlich ganz besonders – dass es schon verständlich ist, warum so viele Wanderer die Mühe auf sich nehmen. Wir steigen ab zum Col de Verne und nehmen gleich noch ein paar andere Pässe mit (Col de Resse, Col du Serpentin und Col de Savalenne), die sich hier Schlag auf Schlag folgen. Auf dem letzten Pass verlassen wir die Grenze in Richtung Wallis und steigen über Savalenne nach Torgon ab. Da wir dort aber kein Bett finden, fahren wir mit dem Bus zum Übernachten nach Aigle ins Rhonetal hinunter.

25. Tag: Der erste Bus ist am Morgen erst um 8 Uhr in Torgon, so dass wir für unsere Verhältnisse ungewohnt spät losmarschieren. Beim Hochsteigen nach La Jorette finden wir einen wunderbar angelegten direkten Weg im Wald, der auf keiner Karte eingezeichnet ist. Irgendwann stellen wir dann aber fest, dass es sich dabei wohl um eine Biker-Downhillstrecke handeln muss. Aber egal, wir sind alleine unterwegs. Von La Jorette gibt es einen toll gemachten und recht neuen Weg fast direkt hoch zum Punkt 1892. Hier sehen wir nun das erste Mal so richtig, dass wir in einem der grössten Skigebiete Europas unterwegs sind (Porte du Soleil). Überall findet sich entsprechende Infrastruktur. Wir folgen nun dem Grat über Tour de Don und Pointe des Ombrieux bis hinunter nach Conche, wo wir auf die Strasse nach Morgins treffen. Wir folgen dieser aber nur bis Portes des Culet und umgehen dann den Bec du Corbeau südlich um direkt aber bei inzwischen hohen Temperaturen nach Morgins abzusteigen. 

Da wir einen Teil der geplanten Fortsetzung unserer Tour einsehen können und dort noch viel Schnee liegt, wird es wohl eine Weile dauern, bis wir uns erneut ins Wallis begeben.

Montag, 25. Juni 2018