Geisspfad

Nach einem faulen Ruhetag in unserer zum Glück kühlen Ferienwohnung in Ernen machen wir uns am 23. August 2023 mit frischem Mut daran, das Binntal weiter zu erkundigen. Erneut laufen wir in Fäld los, diesmal steigen wir aber auf der anderen Talseite der Italienischen Grenze entgegen. Wir laufen an der Mineraliengrube vorbei hinauf zum schönen Maniboden. Der Weg ist in ausgezeichnetem Zustand und wird offensichtlich häufig begangen. Dank früher Morgenstunde, treffen wir aber eine ganze Weile niemanden an. Nun steigen wir etwas lotterig und teilweise blockig an zum Geisspfadsee. Da wir gegen Osten hin ansteigen, kommen wir erst kurz vor dem See in die Sonne, worüber wir heute nicht unglücklich sind, denn es ist schon wieder heftig warm. Auf dem Geisspfad machen wir eine Rast und geniessen die Stille hier oben. Eigentlich haben wir mit dem Geisspfad schon unser heutiges Minimalziel erreicht. Aber es ist noch früh und die Gegend lädt uns ein, noch ein paar Schlenker anzuhängen, bevor wir wieder ins Binntal absteigen. Vor uns in Richtung Alpe Devero tut sich ein Trümmerfeld auf. Da durch soll also der Weg zu dieser schönen Alp führen? Ich war ja noch nie hier oben und bin schon ein bisschen skeptisch. Aber Paul ist die Strecke ohne mich schon zweimal gegangen und weiss, dass ein Durchkommen hier gar nicht mal so schwierig ist. Weil er gerne noch zur Alpe Devero hinunter gucken möchte, machen wir uns also auf den Weg gen Süden. Tatsächlich ist der Weg auch auf der Italienischen Seite gut markiert, zwar häufig arg verblock und felsig, aber dennoch nicht wirklich schwierig. Zwischendurch laden mich sogar ein paar Seelein zum Abkühlen ein. Hier begegnen uns nun die ersten Wanderer, die von der Alpe Devero her angestiegen sind. Nach ein paar Fotos an der Abbruchkante hinunter zu Alp, laufen wir mehr oder weniger auf der gleichen Strecke zurück zum Geisspfad. Nur das letzte und übelste Blockfeld erspart mir Paul mit einer für mich deutlich einfacheren Variante. Da er immer noch keine Lust hat, sich wieder an den Abstieg zu machen, steigen wir noch auf nicht mehr ganz so tollem Weg hinauf zum Grampielpass. Hier kommen wohl nicht allzu viele Leute hin. Die Strecke hinunter zum Lago di Devero ist zwar markiert, aber nicht allzu deutlich sichtbar. Wir steigen allerdings in Gegenrichtung ab wieder hinunter zum Geisspfadsee, wo wir gleich noch einen Abstecher auf einen Hoger machen, der über dem See thront. Nun ist aber langsam genug, und auch die Hitze nimmt markant zu, so dass wir uns doch endlich an den Abstieg machen. Um nicht den gleichen Weg zurück laufen zu müssen, statten wir dem Mässersee noch einen Besuch ab (hier hat s nun doch einige Leute), und laufen dann auf wunderschönem Weg via Mässerchäller hinunter nach Fäld. Das ist schon eine sehr schöne und eindrückliche Gegend da oben beim Geisspfad. Es gäbe noch viel zu entdecken!

Mittwoch, 23. August 2023