El Madómm

Am 19. Dezember 2023 steigen wir gleich nochmals nach Cortói auf, diesmal aber ein anderes, auf der gegenüberliegenden Talseite gelegenes Cortói. Wir starten unsere Tour nämlich in Mergoscia, denn unser Ziel ist der Madone – oder El Madómm, wie er jetzt auf der Karte angeschrieben ist. Die Strecke über Cortói hinauf nach A Porchèsg kennen wir noch nicht, danach aber sind wir auf vertrauten Wegen unterwegs. Auf dem nach Nordosten geneigten Aufstieg nach Redrisc, liegt noch etwas hart getretener und eisiger Schnee. Wir kommen aber ohne Probleme hinauf. Nun wählen wir den ehemaligen Alpinwanderweg, der über den Grat hinauf zum Gipfel führt. Warum der ehemals weiss-blau markiert war, erschliesst sich nicht, denn anspruchsvoll ist er nirgends. Es scheint sogar, dass er ausgemäht worden ist, denn heute finden wir ihn problemlos. Zumindest bis wir vor Punkt 1869 auf dem auf der Karte eingezeichneten Weg bleiben. Der ist in misslichem Zustand und nicht ausgemäht. Bald sehen wir dann auch, warum das so ist, führt die markierte Strecke doch etwas weiter oben durch. Etwa auf 1900 Meter kommen wir dann immer mehr in den Schnee, der hier zwar nicht gar tief liegt, aber leider ziemlich weich ist, so dass die letzten 150 Höhenmeter vor allem für mich ein ziemlicher Krampf werden. Vom Vorgipfel queren wir direkt zum Hauptgipfel hinüber. Hier nun können wir – anders als am Vortag, wo eine Fernsicht aufgrund der geringen Höhe der Strecke nicht gegeben war – unseren Blick wieder mal über die ganzen Westalpen und weit hinunter zum Apennin schweifen lassen. Während wir Pause machen, kreist ein Adler über uns. Ob der mich als Nahrungsquelle ins Auge gefasst hat? Paul lässt mich jedenfalls nicht mehr weit weg, bevor der Adler weiter gezogen ist. Da wir die letzte Kletterpassage hinauf zum Gipfel im Abstieg lieber nicht angehen wollen, steigen wir zum Normalweg ab. Paul montiert hier die Eisen, denn auf dem nassen und schneebedeckten Gras möchte er lieber nicht ausrutschen. So kämpfen wir uns zurück zu Punkt 2002 und steigen nun wieder gen Osten hin ab. Bis Redrisc wählen wir den Wanderweg, der über die Alpe Rocca führt. Ein sehr schöner Weg übrigens! Vor allem zwischen Rocca und Redrisc ist Genusswandern angesagt. Fast ohne Gefälle zieht hier dieser toll angelegte Weg der Bergflanke entlang. Hinunter nach A Porchèsg nehmen wir wieder den gleichen Weg, schwenken dann aber noch hinüber nach Corte Nuovo, um so wieder Mergoscia zu erreichen. Eine sehr schöne, wenn auch wegen des Schnees teilweise etwas anstrengende Tour. Ich jedenfalls bin froh, dass ich mich im Auto, bis wir zu Hause sind, erst mal erholen kann.

Dienstag, 19. Dezember 2023